Im Dialog mit dem Welterbe
Inmitten der zum Weltkulturerbe zählenden Kremser Altstadt tritt der Neubau eines Hotels in selbstbewussten Dialog mit seiner Umgebung. Sein Innenhof erhält einen eigenen Charakter als begrünte Oase
Im Dialog mit dem Welterbe
- Raumprogramm
Hotel (100 Zimmer), 17 Wohnungen, Nahversorger, Drogeriemarkt
- Projektgröße
8.887 m² BGF oberirdisch
- Vergabe
Geladener Wettbewerb 2021, 1. Preis
- Status
Folgeprojekt in Planung
Zeitgenössische Architektur in Dialog mit dem Welterbe der Stadt Krems: Ansicht Obere Landstraße (links) Ecke Sparkassengasse (rechts)
Der Neubau eines Hotels in Krems befindet sich an der Schnittstelle zweier unterschiedlicher Stadträume – der zum Weltkulturerbe zählenden Kremser Altstadt in der Oberen Landstraße und dem zunehmend heterogenen Umfeld der Sparkassen- und Spitalgasse, dessen Bebauung bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts reicht. Der Neubau besetzt diese Schnittstelle mit einer Architektur, die auf historisierende Gestaltungsmerkmale verzichtet und sich stattdessen selbstbewusst zeitgenössisch und doch sensibel in ihr Umfeld einbettet.
Der Neubau des Hotels (Bildmitte) integriert sich harmonisch in die Dachlandschaft der Kremser Altstadt.
Dialog mit Welterbe
Das neue Hotel ist als in sich geschlossenes Hofgebäude konzipiert, das nach außen hin in Dialog mit seiner Umgebung tritt, während sein Innenhof einen eigenen Charakter als begrünte Oase erhält. Die äußeren Fassaden des Gebäudes sind in Anlehnung an die massiven historischen Bauten der Kremser Altstadt bewusst massiv in Stahlbeton sandgestrahlt gehalten – diese Materialisierung trifft den Genius Loci überzeugender als eine verputzte Fassade mit zahlreichen Verblechungen und wenig farblichen Nuancen.
Mit Bezug auf die Maßstäblichkeit der historischen Gebäude gliedert sich das Gebäude zur Oberen Landstraße in drei Abschnitte, die durch vertikale Fassadensprünge markiert sind. Die Fassaden dieser drei Gebäudeabschnitte werden geringfügig zueinander verdreht, um die organische Straßenführung der Oberen Landstraße aufzunehmen. Zur weiteren Differenzierung erhält jeder Gebäudeabschnitt charakteristische Fensteröffnungen, was durch Variation des Winkels der konisch zulaufenden Fensterlaibungen erreicht wird.
In der Sparkassengasse wird die Richtung der Fensterlaibungen in der Mitte der Sparkassengasse gewechselt, wodurch die Fassade der Sparkassengasse – in Anspielung an die beiden abzubrechenden Bestandsgebäude – in zwei Abschnitte gegliedert wird. Das Dach des Gebäudes wird als Steildach mit grauer Eternit-Deckung vorgeschlagen, um den Neubau harmonisch in den historischen Bestand einzubetten.
Der Eingang des Hotels öffnet sich zum Hafnerplatz (im Vordergrund), die Sparkassengasse (links wird durch eine Bar in der Hotellobby belebt.
Begrünter Innenhof
Im Unterschied zu den massiven Außenfassaden sind die Fassaden des begrünten Innenhofes filigran und transparent gestaltet – hier kommunizieren die um den Innenhof laufenden Gänge und Zimmer des Hotels im 1. und 2. Obergeschoß und die darüber liegenden Wohnungen i, 3. Obergeschoß intensiv mit dem zentralen Grünraum. Im 1. Obergeschoß kann aus den Gängen und Zimmern des Hotels der erhöhte Innenhof als erweiterter Aufenthaltsbereich für Gäste direkt erreicht werden.
Wohnungen
Die Wohnungen im 3. Obergeschoß erhalten im 4. Obergeschoß Galerien unter den Dachschrägen, die durch wohnungsinterne Treppen erreicht werden. Hier befinden sich großzügige Freiflächen zum Hof sowie ein bis zwei zusätzliche Zimmer oder Arbeitsbereiche. Optional können aber auch schon im 3. Obergeschoß Loggien als direkt vom Wohnraum zu erreichende Freiflächen in den Wohnraum eingeschnitten werden.
Hoftypologie
Die gewählte Hoftypologie erzeugt nicht nur einen in sich abgeschlossenen, hochqualitativen Freiraum im Hof, sondern bietet auch organisatorische Vorteile. Durch die ringförmige Erschließung können Wege kurz gehalten und ein kommunikativer Mehrwert sowohl für das Hotel als auch für die Wohnungen erreicht werden.
Hotelzimmer und Wohnungen sind zum begrünten Innenhof orientiert.








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